Wenn Menschen einen Eindruck hinterlassen – Georges Lakhovsky

Im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts gab es tatsächlich Physiker, welche dachten, die Welt nun komplett erklären zu können. Gerne wird in diesem Zusammenhang auf ein Zitat des Physikers Philipp von Jolly verwiesen: „Die Physik ist eine hochentwickelte, nahezu voll ausgereifte Wissenschaft, die nunmehr, nachdem ihr durch die Entdeckung der Energie gewissermaßen die Krone aufgesetzt wurde, wohl bald ihre endgültige stabile Form annehmen wird. Wohl gibt es vielleicht in einem oder dem anderen Winkel noch ein Stäubchen oder ein Bläschen zu prüfen und einzuordnen, aber das System als Ganzes steht ziemlich gesichert da und die Theoretische Physik nähert sich merklich demjenigen Grad der Vollendung, wie ihn etwa die Geometrie schon seit Jahrhunderten besitzt.“ Mit diesen Worten soll er Max Planck um 1874 vom Studium der Theoretischen Physik abgeraten haben.

Zu diesem Zeitpunkt kennt man bereits mehr als 100 Jahre „Elektrizität“ und James Maxwell entwickelt 1864 die Theorie des Elektromagnetismus. Thomas Young begann 1807 erstmals das Wort „Energie“ als naturwissenschaftlichen Begriff in die Mechanik einzuführen nachdem er 1802 DAS Schlüsselexperiment der Physik schlechthin machte: das Doppelspaltexperiment. Nachdem sich viele Physiker insbesondere mit der Bewegungsenergie beschäftigt hatten, war es der deutsche Arzt Julius Robert Mayer, der 1841 seine Idee veröffentlichte, dass Energie weder erschaffen noch vernichtet werden kann, sondern lediglich eine Umwandlung möglich sei. Um 1900 ist Marie Curie (siehe Beitrag im Juli) gerade auf dem besten Wege zu ihrem Nobelpreis und hat das Wort „Radioaktiv“ erfunden. Ab 1900 ist jedoch in der Physik so gut wie gar nichts mehr „feststehend und geordnet“.

1905 beginnt Albert Einstein im Rahmen seiner „Relativitätstheorie“ Energie und Masse in den Diskussionen der Theoretischen Physik neu zu positionieren und schwub – vieles war nun wieder offen und die ersten Gehversuche der Quantenphysik versetzten auch den letzten Anhängern  bekannter Theorien einen heftigen Stoß. Vieles kam dadurch ins Wanken und wurde erneut in Frage gestellt.  Es war die Zeit, in der die Physik beinahe so etwas wie „Popstars“ hervorbrachte – zumindest einen, der es verstand durch sein Auftreten und seinen „gewagten Thesen“ derart aufzufallen, dass sein Name bis heute bekannt ist, Albert Einstein. Aber es war eben auch die Zeit, in der Forschung so ursprünglich und so grundsätzlich war, wie es heute kaum noch anzutreffen ist. Mit einfachen Mitteln und enormen, persönlichen Engagement – teils Konventionen und „Fakten“ ignorierend, teils mutig und verrückt wurde experimentiert, diskutiert – verworfen und wieder aufgebaut. Und so muss man – meiner Ansicht nach – diesen Personen gerade heute noch einmal eine Bühne bereiten. Denn hätten sie sich mit dem Wissensstand zufriedengegeben, hätten sie das, was als Stand der Forschung und Wissenschaft galt in dieser Form stehen lassen, wäre die Frage zu stellen, wo wir heute stünden. Mit Marie Curie haben wir die Vorstellung besonderer Persönlichkeiten begonnen und mit Dr. Georges Lakhovsky fügen wir der Serie heute eine Person hinzu.

Georges Lakhovsky erblickte am 17. September 1870, als Sohn eines Oberrichters und Professor der orientalischen Sprachen bei Minsk das Licht der Welt. Warum wir gerade diesen russischen Erfinder für unsere Rubrik „Bekannte Persönlichkeiten der Physik“ ausgewählt haben? Nun – der Begriff „Erfinder“ spiegelt in keiner Hinsicht das wieder, was Dr. Georges Lakhovsky tat. Er bezog bei seinen Überlegungen derart viele Thesen und Ideen mit ein, dass er seiner Umgebung damals vielleicht sogar etwas verrückt erschienen ist. Er stellte die Hypothese auf, dass Zellen mittels Hochfrequenz miteinander kommunizieren und er entwickelte den „Multiwellen-Oszillator“ (1934 patentiert in den USA), mit dem er Krebserkrankungen heilen wollte.

Er bzw. seine Theorien und der Multiwellen-Oszillator sind in den Überlegungen, die zum BrainY geführt haben, maßgeblich vertreten. Nehmen diese doch Ansätze verschiedener Fachgebiete auf und fügen sie in einer These zusammen.

Bis 1894 absolvierte er ein Ingenieurstudium an der Universität Odessa und ging dann an die Universität Sorbonne, an der auch Marie Curie studierte. 1899 erfand er aufgrund eines Eisenbahnunglücks eine besondere Schienenbefestigung mit dem Namen Tirefond-Lakhovsky, die eine schnellere und wohl auch sicherere Verlegung von Schienen ermöglichte. Der Vertrieb dieser Erfindung soll ihm die Finanzierung späterer Forschungen ermöglicht haben. Zwei Jahre nach seiner Heirat kam 1907 der erste Sohn Pierre auf die Welt. Es folgten 1909 Marie und 1913 Serge. 1911 erkrankte Lakhovsky schwer. Bereits zu diesem Zeitraum muss er sich mit der Zelle, mit Tumorbildung und Hochfrequenztechnologie auseinandergesetzt haben. Denn nach dem ersten Weltkrieg kontaktierte er Jacques-Arsène d’Arsonval (Prof. der Physik in Paris), der sich mit elektrischen Therapieverfahren auseinandersetze. Die medizinische Anwendung von Hochfrequenz war zu dieser Zeit sehr populär. Anwendungen von d‘ Arsonval prägten den Begriff der „d‘ Arsonvalisation“. 1923 entwickelte Lakhovsky dann selbst ein Verfahren zur Krebsbehandlung mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern. Vielleicht stammen aus dieser Zeit die Grundlagen für das spätere MRT oder auch Kernspin genannt. Die heutige Magnetfeldtherapie ist vielleicht ein „Überbleibsel“ dieser Ansätze. Auch wenn die „moderne“ Wissenschaft weder die Ergebnisse von Lakhovsky, die Magnetfeldtherapie oder ähnliches anerkennt und als „Scharlatanerie“ abtut, so muss doch ein Funke Wahrheit darin stecken, denn sonst gebe es heute keine MRT.

1930 entwickelt er den bekannten Multiwellen-Oszillator, der in verschiedenen Krankenhäusern in Paris zum Einsatz kommt. Laut seinen Aufzeichnungen (damals gab es noch keine evidenzbasierte Doppel-Blind-Studie) gelang es ihm damals, den Tumor verschiedener Patienten erfolgreich zu behandeln. Als Gegner des Nationalsozialismus emigriert er mit seinem Sohn Serge in die USA und dort mit seinem Freund Dr. Disraeli Kobak seine Behandlungen mit dem Multiwellen-Oszillator fort. Das Buch „Waves that heal“ von Mark Clement beschreibt viele Fälle dieser Behandlungen.

1942 wird er in New York angefahren und verstirbt an den Folgen des Unfalls. Sein Sohn gründet mit Dr. Kobak und Albert Verleyh das „Lakhovsky-Multiwave-Institute“

Der Multiwellen-Oszillator wurde von der AMA als Quacksalberei verboten und schwand aus den Kliniken. Auch die Recherchen zu Lakhovsky sind heute sehr schwer. Manchmal scheint es, als hätte man versucht die Person Lakhovsky aus den Geschichtsbüchern zu eliminieren. Lakhovsky nicht der einzige, der sich mit der Kommunikation von Zellen beschäftigt hat und hierin einen Ansatz für eine grundlegende Therapie sah. Prof. Fritz-Albert Popp ist ebenfalls ein bekannter Name, der mit dem Begriff der „Biophotonen“ innerhalb der Biophysik Aufsehen erregte – im Übrigen ebenso umstritten und deshalb auf jeden Fall ein Artikel wert!

Wer mehr über die Theorien von Georges Lakhovsky erfahren möchte, dem sei das Buch „Das Geheimnis des Lebens“ empfohlen. In einem Artikel von SPEKTRUM.DE wird von „Eine ringförmige Anordnung von acht Antennen sendet elektromagnetische Wellen von etwa 90 Megahertz, also Radiowellen im UKW-Band“ im Rahmen der Tumorbehandlung gesprochen. Hier der Link dazu:

https://www.spektrum.de/magazin/kuenstliches-fieber-gegen-krebs/825969