Nun ist er doch noch mit aller Wucht erschienen, der Sommer. Gut, wenn man noch einen Ventilator im Keller hat, der schnell wieder fit gemacht ist. Er bringt angenehme Kühle in den Raum und hilft das Schlimmste zu verhindern. Hoch im Kurs sind seit ein paar Jahren auch die Ventilatoren, die zusätzlich noch einen feinen Wassernebel versprühen. Die Werbung verspricht – wie immer zu viel – aber gefühlt hilft das ein paar Grad zu gewinnen. Wird die Luft dadurch wirklich kühl bzw. hilft das wirklich den Raum zu kühlen?

Zunächst der einfache Ventilator ohne Wassernebel – was kann er, was kann er nicht. Eine Forschergruppe ist der Sache auf den Grund gegangen und hat mit Hilfe einer hoch sensiblen Wärmebildkamera den Test gemacht. Zwei hierfür montierte Metallstäbchen wurden einem Ventilator, der auf höchster Stufe blies, ausgesetzt. Das Ergebnis, es veränderte sich nichts. Der Trick, wenn wir im Sommer schwitzen, haben wir einen leichten (ja – manchmal auch einen etwas stärkeren) Feuchtigkeitsfilm auf der Haut. Dieser dient dem Wärmeaustausch. Durch den Ventilator wird die erwärmte Luft vom Körper weggeblasen und neue – noch nicht so mit Wärme gesättigter – Luft „rückt“ nach. Geht kein Wind und bewegen wir uns nicht, ist die uns umgebende Luft irgendwann so mit unserer Wärme aufgeladen, dass kaum noch Wärmeaustausch stattfinden kann. Die Absonderung von Schweiß hat, nebenbei bemerkt die Aufgabe, die Oberfläche künstlich zu vergrößern und somit mehr Austausch von Wärme in kürzerer Zeit zu ermöglichen. Wer alles Menschenmögliche versucht, die Schweißproduktion zu unterbinden, tut sich also im Prinzip nichts Gutes. Und noch etwas nebenbei – ist die Haut gesund, stinkt Schweiß nicht!
Einen Ventilator aufzustellen, um die Raumluft abzukühlen ist also, grob formuliert – Energieverschwendung. Richtet man den Luftstrom allerdings auf sich selbst, kann das eine gute Sache werden. Und nur um als Hobby-Physiker korrekt zu bleiben, der Motor des Ventilators erzeugt Wärme!
Ist das mit Ventilatoren und eingebauten Verneblern anders? Nun – das Stichwort ist: Verdunstungskälte. Sie wissen inzwischen als eifrige Blogleser, das Energie – und Wärme ist eindeutig Energie – nicht verbraucht, sondern nur umgewandelt werden kann. Dieses Gesetzt nutzt der Luftkühler – als ein Ventilator mit Vernebler. Das feine Wasser versucht vom flüssigen, in den gasförmigen Zustand zu gelangen. Bei dieser Wandlung nimmt das Wasser Umgebungswärme auf. In der Tat hat dies einen Effekt auf die gesamte Raumtemperatur. Selbstverständlich ist das von der Größe des Gerätes und der Raumgröße abhängig. Ein „Großraumkühlschrank“ wird aber dennoch nicht aus dem Zimmer. Energetisch sind solche Geräte jedoch durchaus eine Alternative zu mobilen Klimageräten, die man sich eventuell fürs Schlafzimmer anschaffen würde. Sollten sie sich ein solches Gerät anschaffen wollen, achten sie bitte auf die Keimgefahr, die entsteht, wenn das Wasser länger im Tank verweilt. Also besser nur halbvoll und zwischendurch den Tank mal kräftig reinigen.
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