Wenn Menschen einen Eindruck hinterlassen – Nikola Tesla

Wer sich mit dem Brainy, mit Strahlung und Strahlenschutz beschäftigt, der kommt um eine Person nicht herum. Sein Name heute wieder in aller Munde und die Person, welche mit diesem heute in Verbindung gebracht wird, vielleicht ebenso verrückt wie er. Nikola Tesla, geboren am 18.07.1856 in Smiljan (Kroatien), war Erfinder, Physiker und Elektroingenieur. Sein Vater, ein serbisch-orthodoxer Priester -Milutin Tesla und seine Mutter, Georgina, hatten insgesamt fünf Kinder von denen Nikola das viert geborene war. Im Jahr 1875 nahm er sein Studium an der Kaiserlich-königlichen Technischen Hochschule in Graz auf. Anfangs als überdurchschnittlicher Vorlesungsbesucher bekannt, nahmen der Fleiß und die Besuche der Vorlesungen im Verlauf ab und 1877 wurde er von der Hochschule exmatrikuliert, weil er das Studiengeld nicht zahlte. Ein unrühmlicher Karrierestart, der jedoch ein wenig Programm werden sollte, wie sich später herausstellte.

Als Kartenspieler wurde er 1879 auffällig und schließlich durch polizeiliche Anordnung in seine Heimatgemeinde geschickt. Nach dem Tod seines Vaters blieb Tesla in Gospic und bekam eine Anstellung als Aushilfslehrer. Ein Beweis dafür, dass nicht jeder der sich Lehrer nennt, eine güldene und lobenswerte Vergangenheit besitzt. 1880 unternahm er einen erneuten Anlauf an der Karls-Universität in Prag, um sein Studium abzuschließen. Finanziert wurde die Reise von seinem Onkel, von den Vorlesungen und den Zahlungen der Studiengebühren ist jedoch keine Aufzeichnung zu finden. Wahrscheinlich haben die Karten oder das Billard wieder gelockt, wer weiß. Er war wohl ein richtiger Hallodri.

Das spätere Labor in der Nähe von Colorado Spring/ Bild: Adobe Stock

In Budapest war er für Tivadar Puskás tätig, ein ungarischer Erfinder, der für das Unternehmen von Thomas Edison arbeitete. Dieser begeisterte Nikola erneut für einen Ortswechsel nach Paris und der Tätigkeit für das Unternehmen von Charles Batchelor. In Paris schien es ihm ebenfalls nicht sonderlich zu gefallen. Mit all seinem Hab und Gut (das war nicht viel) kaufte er sich ein Ticket für die Überfahrt nach New York und kam dort vollkommen mittellos im Juni 1884 an. Eine erste Anstellung wurde nach nur 6 Monaten aufgelöst, weil man sich bei der Frage des Gehalts nicht einig werden konnte. Trotz dieses nicht besonders bequemen oder gar gradlinigen Verlaufs, kann nicht bestritten werden, dass Tesla immer wieder mit Ideen und verrückten Dingen auf sich aufmerksam machte. Und so kam, was für eine solche Person der einzig wahre Weg ist: Mit zwei Geschäftsleuten gründet Tesla eine eigene Firma, in welcher er nach Lust und Laune erfinden und „rumtollen“ konnte. Nach der Gründung im März 1885, kamen im selben Jahr noch die ersten Patentanmeldungen. Wer denkt, dass es nun richtig steil bergauf ging, der irrt. Als wäre Chaos sein persönliches Programm, wurde Nikola Tesla von seinen Geschäftspartnern hintergangen und die Firma meldete Ende 1886 Konkurs an.

Was man in solch einer Situation noch hat, dass sind die Ideen und die wagen Konstruktionspläne von seiner Erfindung im Kopf. Fortschrittliche Gedanken, die Tesla immer und immer wieder anderen Menschen, die sein Leben kreuzten, erzählte, um von diesen als nicht beachtenswert zurückgewiesen zu werden. An diesem Punkt ergeben sich seltsame Parallelen zwischen Nikola Tesla und dem Inhaber der gleichnamigen Firma, die sich heute um Mobilität und Energie kümmert. Man könnte meinen, es wäre ein direkter Nachkomme.

Tesla hatte noch immer eine klare Vorstellung davon, wie der Gleichstrom und alle damit verbundenen Nachteile bei der Übertragung verändert werden müsste. Seine Idee vom Mehrphasenwechselstrom (heute Zweiphasenwechselstrom) kreiste, im wahrsten Sinne des Wortes, um ein rotierendes, magnetisches Feld, dem sogenannten Drehfeld. 1888 wurde dann endlich neben 7 weiteren Patenten, das Patent für die Zweiphasen-Synchronmaschine angemeldet. Es sind die Polyphase-Patente die ihm eine Öffentlichkeit, einen weiteren Investor und schließlich die praktische Umsetzung bzw. Realisierung von Wechselspannungssystemen bescheren. 1889 begann Tesla in seinem Labor in New York dann an der bahnbrechenden Idee der drahtlosen Energieübertragung zu arbeiten. Weitere Patente wurden angemeldet und scheinbar finanziell sorgenlos machte er sich an die Arbeit. Er entwickelte einen Stil, in Bezug auf die Präsentation seiner Forschungsergebnisse, der ihn in der New Yorker High Society bekannt machte. Sein Verhältnis zu Geld hatte sich nicht verändert und so wurde der teure Lebensstil zunehmend zum Problem. 1899 baute er ein großes Labor in der Gegend von Colorado Springs, um zur Weltausstellung 1900 in Paris drahtlos Energie und Nachrichten von der Ostküste nach Paris übertragen zu können. Wieder einmal wurden jedoch die Stromrechnungen und die Löhne der Arbeiter nicht bezahlt. Das Labor und seine Einrichtung wurden als Baumaterial verkauft.

Die Arbeit von Nikola Tesla wurden nun – für seine Umwelt – immer verrückter. Er sah den Menschen als eine von der Sonne bestimmte bzw. angetriebene Maschine. Um 1900 erwähnte er in einem Artikel das Thema der „Nutzbarmachung der Sonnenenergie“ als natürliche Quelle der Energieversorgung der Menschheit. Teslas Artikel, der auch Prophezeiungen zur Zukunft der Menschheit beinhaltete, macht ihn in den Augen der Leser und auch zunehmend in Fachkreisen zum Träumer.

Ein Experiment nach Nikola Tesla in Russland/Adobe Stock

Auch in den kommenden Jahren hatte Tesla nie längere Geschäftsbeziehungen und „verschleißte“ ein Investor nach dem anderen. Er verdiente hier und da immer mal wieder etwas Geld und begann auch teilweise seine Schulden zu bezahlen, konnte aber nie richtig Fuß fassen. Am 07. Januar 1943 verstarb Tesla in einem New Yorker Hotel. Da sein Verhältnis zu Frauen sehr speziell war, hinterließ er keine Kinder und Ehefrau. Er bleibt neben seiner vielen Patente als Erfinder des Wechselstroms in Erinnerung. Seine als „verwirrt“ und zum Teil „apokalyptisch“ bezeichneten Ideen und Vorstellungen zu Energie und drahtloser Energieübertragung, Laser und Todesstrahlen, zeigen wie komplex Tesla dachte aber auch wie verworren er sich in den Gedanken selbst behinderte. Nikola Tesla – ein Genie, nahe des Wahnsinns und ein Lebemann mit Hallodri-Allüren.