Was ist anders, beim neuen 5G-Netz?

Am Anfang war das Sprechen – Was unterscheidet 5G von seinen Vorläufer 3G und 4G

Vielleicht können sie sich noch an die ersten Mobiltelefone erinnern. Sie glichen eher einer Bundeswehrfunkstation und hatten meist nur dort Empfang, wo es eh eine Telefonzelle gab. In der ersten Stunde des Mobilfunks ging es, man mag es kaum glauben, tatsächlich ausschließlich um das Übermitteln von Sprache – also das Telefonieren als solches. Gestatten wir uns doch einen kleinen Rückblick.

Ab 1958 begann es in Westdeutschland mit Autotelefonen im sogenannten A-Netz. 1972 wurde auf das B-Netz umgestellt und es wurde möglich, die bis dahin fleißige Handvermittlung über die Selbstwahl zu umgehen. Die Preise und die Größe der Geräte waren jedoch überirdisch.  1973 stellte Motorola den ersten Prototyp eines Mobiletelefons vor und meldeten im gleichen Jahr noch ein Patent an. Ab 1985 gab es in Deutschland das C-Netz. Es begann nun die Zeit der Telefone, die wie Handtaschen mitgeführt wurden. Allmählich wurden die Geräte kleiner, weil die Energiespeicherung effizienter wurde und die Technik nun bei „kleinen Funkzellen“ angekommen war, die von den einzelnen Geräten weniger Leistung abverlangte. Im Zuge der Privatisierung der Bundespost bekam der neue Konzern Telekom nun auch auf diesem Gebiet Konkurrenz. International beginnt schon früh eine Standardisierung um grenzüberschreitend agieren zu können. 1991 wird das D-Netz eingeführt. In Deutschland liefern sich das D1-Netz und das D2-Netz einen harten Konkurrenzkampf. Noch steht das Telefonieren im Mittelpunkt und damit die Gesprächsqualität und Erreichbarkeit. Die Technik basiert auf kleinen Funknetzen, die sich über das Land verteilen. Damit steigt die Anzahl der Sendemasten, die Mittelpunkt einer solchen kleinen Zellen sind.

Sendemasten/Bild:Fotolia

Anfang der 1990 begann auch das Zeitalter der SMS. SIMSEN wurde extrem populär und das Mobilfunknetzt musste nun nicht mehr nur Sprache, sondern auch Nachrichten und damit verbunden Daten übertragen. Anfangs waren es kurze Informationen, die per SMS gesendet wurden – es waren nur 160 Zeichen erlaubt. 2003 wurden in Europa über 115 Milliarden SMS versendet – 25,5 Milliarden davon in Deutschland. Dieser Einstieg in die Datenübermittlung – eine SMS hatet etwa 1/1000 Datenmenge im Vergleich zu einer Gesprächsminute – sollte in den folgenden Jahren nicht nur eine rasante Entwicklung nehmen, sondern auch einen immensen Druck auf die Betreiber aufbauen. Netzbetreiber werden nun getrieben von Netzabdeckung, Geschwindigkeit und Umfang der Datenübertragung. Mehr und mehr wird das Mobiltelefon für den privaten Nutzer erschwinglich.

Das Mobiltelefon ist heute für einen Großteil der Bevölkerung zum Gebrauchsgegenstand der täglichen und kontinuierlichen Alltagsnutzung geworden. Es dient der Information, Steuerung und Unterhaltung – ein wenig noch der Kommunikation. Manchmal liegt mir die Frage auf der Zunge: „Kann dein Handy noch telefonieren?“ Mit der stetig steigenden Anforderung an Datenmenge und Übertragungsgeschwindigkeit musste das Mobilfunknetz auch die steigende Zahl der Mobilfunkgeräte verarbeiten. Eine logische Schlussfolgerung: Mehr Leistung bedeutet mehr Funkverkehr.

Neben dem Einfluss auf unser Kommunikationsverhalten und der Sozialen Interaktion oder auch der wirtschaftlichen Bedeutung, ist der Einfluss auf unsere Gesundheit, ein zunehmend diskutabler Themenbereich. Selbstverständlich wird die Diskussion nicht selten subjektiv und egoistisch geführt und die Beteiligten beschuldigen sich gegenseitig als Obskuranten. Tatsächlich steht eine relativ einfache Fragestellung im Raum: Ist Mobilfunk derzeit und zukünftig (unter Beachtung der potenziellen Entwicklung und Dynamik) für die Gesundheit der Menschen und Tiere schädlich?

So einfach die Fragestellung, so komplex die Beantwortung. Doch genau das wollen wir in diesem Blog versuchen. Und so nehmen wir uns Thema bzw. Komplex für Komplex vor. In dieser Artikelserie geht es um die Mobilfunktechnik als solches und die Frage: Was ist eigentlich 5G und wohin geht die Reise. Eines vorweg – 5G ist definitiv keine Fortentwicklung von 3G oder 4G, sondern bringt einen neuen Ansatz der Technik mit. Dieser neue Ansatz erlaubt mehr – vielleicht viel zu viel – Steuerung, Datenübermittlung und Geschwindigkeit. Die Menge an Daten, welche in kürzester Zeit verarbeitet (und damit gespeichert werden) werden und Prozesse steuern, ist enorm und mit dem bisherigen Volumen nicht vergleichbar.

Die Erkenntnisse, die wir hier gewinnen, fließen wieder in den restlichen Blog ein und tragen so (hoffentlich) zur fundierten Meinungsbildung bei! Ich wünsche uns ALLEN viel Spaß und spannende Momente! Wenn Sie der Meinung sind, genau hierzu haben sie ein paar wichtige Fakten beizutragen – dann nichts wie ran an die Tasten und schreiben sie uns: info@brain-y.me