Wenn die Zellen nicht aufs Laufband wollen – was ist Zellgesundheit?

Animal cell cut-away - scientifically correct 3d illustration

Wenn wir gesund leben wollen, werden wir mit einer Vielzahl von „neuen“ Erkenntnissen bombardiert. Dem Internet sei Dank, haben wir es nicht nur abwechselnd mit 80 Mio. Bundestrainern oder 80 Mio. Virologen, sondern auch wahlweise mit 80 Mio. Ernährungswissenschaftlern oder Medizinern zu tun.

Die Kunst besteht im ersten Schritt nun darin, Wissen von Trends zu unterscheiden. Im zweiten Schritt gilt es den Faktor der „politisch korrekten Ernährung“, aus den Empfehlungen zu einer wissenschaftlich gesunden Ernährung „heraus zu sezieren“. Im dritten Schritt sollte man eine gesunde Portion „Ignoranz“ an den Tag legen, denn das Internet ist voll von Tipps und Hinweisen, Ratschlägen und – ja, nicht zu vergessen – Versprechen. Versprechen, dass Sie x Kilo in X Tagen abnehmen, Sie wieder gesund schlafen, wenn Sie das und das tun, essen und – ganz wichtig! – nur wenn Sie das eine oder das andere unterlassen.

In unserer Kategorie „Du bist, was du isst“ versuchen wir wieder ein „gesundes“ Verhältnis zum Essen aufzubauen und das Selbst(erworbene)bewusstsein der Verbraucher in Punkto Ernährung zu stärken. Schauen Sie doch mal vorbei: https://brainyjournal.com/category/du-bist-was-du-isst/

In diesem Ergänzungsartikel soll es etwas tiefer gehen, etwas spezieller werden. Es geht immer noch um die Frage, an welcher Stelle unser Körper gegenüber Strahlung schutzlos ist bzw. an welcher Stelle Strahlung, im speziellen Mobilfunkstrahlung, Schaden anrichten kann? Im Mittelpunkt steht die Frage, was brauchen unsere Zellen, um zu funktionieren, um Energie zu produzieren und was braucht der Zellstoffwechsel für den Aufbau der wichtigen Körperstrukturen – wie muss die „Ernährung der Zelle“ aussehen – wie können wir diese fit halten?

Eiweiß hat eine zentrale Position bei der Beantwortung dieser Fragestellungen und ist gleichzeitig das „schwächste Glied“.  

Warum hat Eiweiß solch eine zentrale Position?

Eiweiß ist einer der drei essenziellen Nährstoffe, neben Kohlenhydrate und Fett. Es ist der Grundbaustein der menschlichen Zelle und somit für den Zellaufbau in Muskeln, Haut und Knochen. Es unterstützt die Enzym- und Hormonentwicklung, transportiert Sauerstoff und Fette, fungiert als Botenstoff im Nervensystem und spielt in Form von Antikörpern eine wichtige Rolle im Immunsystem. Während der Körper in zeitlich begrenzter Form auf Kohlenhydrate und Fette verzichten kann, benötigt er eine regelmäßige Zufuhr von Eiweißen.

Was ist Eiweiß und wie kann es geschädigt werden?

Eiweiß besteht aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff sowie 16% Stickstoff. Am Aufbau von Eiweißen sind im Optimum 20 Aminosäuren beteiligt. Die Qualität von Eiweißen wird danach beurteilt, ob von diesen Aminosäuren, welche fehlen. Eiweiße (Proteine) zerfallen (denaturieren), wenn sich der pH-Wert verschiebt oder die Temperatur 40 °C übersteigt. Es gibt keinen Nachweis darüber, dass pflanzliche Proteinquellen (Eiweißquellen) besser sind als tierische und ebenso ist es widerlegt, dass zu viel tierisches Protein durch Erhöhung des Säuregehalts in unserem Körper zu einem Knochenabbau führt. Dennoch gibt es ausreichend Studien, die darlegen, dass eine einseitige Proteinquelle (Eiweißquelle) langfristig schädigend auf den Körper wirken kann. Eine ausgeglichene Auswahl der Proteine / Proteinquellen und bewusste Zusammenstellung, ist bei einer Diät demnach essenziell.

Wo wird Eiweiß verarbeitet?

Wir beschränken uns nun auf den kleinsten Bereich im Körper – den Zellen. Neben den von außen zugeführten Proteinen, stellt die Zelle im Zellplasma und in den Mitochondrien (Zellkern/ Kraftwerk der Zelle/ Produktionsstätte für die Energie der Zelle) selbst (wenige) Proteine her, die für die Energieproduktion notwendig sind. Der Bauplan für die Proteinproduktion befindet sich in der DNA im Zellkern.

Mitochondrien sind quasi ein Miniatur-Atomkraftwerk. Jede Zelle besitzt ein solches Powerpaket. Dort werden Elektronen von Kohlenstoffverbindungen auf den Sauerstoff übertragen. Ergebnis einer langen Reaktionskette (Atmungskette) ist das „Benzin“ der Zellen – ATP (Adenosintriphosphat). Ohne dieses ATP passiert eigentlich nichts mehr – als erstes machen die Muskeln schlapp und stellen die Arbeit ein, wenn ihnen ATP fehlt. Das Nervensystem ist der nächste kritische Bereich, der bei einem ATP-Mangel erheblich gestört wird. Mitochondrien sind aber auch der Ausgangspunkt für Erkrankungen wie Tumore oder Alzheimer und Parkinson.

Mitochondrien sind auf die Zufuhr von fertig codierten Proteinen von außen angewiesen. In den verschiedenen Membranen / Zellwänden sind Schleusen eingebaut, die Teilchen von außen nach innen und umgekehrt transportieren. Mit die wichtigste dieser Schleusen, ist die Natrium-/Kaliumpumpe. Sie sorgt durch ein elektrisches Potenzial für die Stabilität der Zellhaut / Zellmembran.

Die Mitochondrien teilen sich und fusionieren im Minutentakt. Dafür ist das Vorhandensein von speziellen Proteinen und ausreichend ATP essenziell. Liegt eine Unterversorgung mit Proteinen oder ATP vor, teilen sich die Mitochondrien nur noch und fusionieren nicht mehr. Grund für eine Mangelhafte ATP-Produktion kann ein Mangel an Sauerstoff sein. Mit der Zeit nehmen die Mitochondrien Schaden und werden isoliert.

Ebenso hat man herausgefunden, dass in den Mitochondrien kräftig „Kommuniziert“ wird. Einige Signalmoleküle geben nach zu viel Kontakt mit UV-Licht die Nachricht von schwerwiegenden DNA-Schäden aus, was wiederum die Nachricht bzw. den Befehl des Zelltodes – Selbstmord der Zelle – auslöst.

Licht ist Strahlung (siehe unsere Artikelserie „KnoffHoff – „Licht“ ins rechte Licht gerückt / Teil 1 bis 3“ – in der Kategorie Faszinierende(r) Hintergrund(Information). Wenn diese Strahlung nicht ohne Wirkung bleibt, warum sollte Mobilfunkstrahlung frei von Wirkung in diesem Bereich sein? Viele Bundeswehrsoldaten, die in Röntgenstrahlen von Radargeräten arbeiten mussten, haben Krebs bekommen. Mit elektromagnetischer Strahlung ist also nicht leicht „Kirschen essen“ und Mitochondrien scheinen aus unserer Sicht extrem gefährdet.